Rückblick auf die Texprocess 2015

Die diesjährige Texprocess stand für Grafis und damit natürlich auch für uns, ganz im Zeichen von 3D. Das Grafis-Team präsentierte ein Plugin für die 3D-Software V-Stitcher von BrowZwear. Dadurch können 2D-Daten von Grafis mit wenigen Handgriffen in V-Stitcher importiert und als 3D Modell visualisiert werden. Das erlaubt ein konstruktives SchnittDesign, wie gewohnt in 2D, und eine schnelle PassformAnalyse in 3D.

Eine Änderung am 2D-Schnitt in Grafis kann mit zwei Klicks in V-Stitcher übernommen und sofort neu visualisiert werden. Das erlaubt ein viel schnelleres Arbeiten, da durch die Simulation des Bekleidungsstückes erste Passform-Probleme beseitigt werden können und der erste materielle Prototyp direkt viel besser sitzt.

 

Weitere Neuerungen gibt es bei der Verplanung von Schnittbildern. Zurzeit ist ein weiteres Programm in Entwicklung, mit dem die Lagenplanung übersichtlicher und vor allem schneller von der Hand geht als es momentan möglicht ist. Die Anzahl der Kleidungsstücke in den verschiedenen Größen lassen sich mit zusätzlichen Parametern (wie z.B. der maximale Lagenhöhe, oder der maximalen Tischlänge) in einer übersichtlichen Tabelle kalkulieren. Der Aufwand der eigentlichen Verplanung wird also viel geringer. Alle Schnittbilder werden ohne weiteres zutun des Anwenders als leere Schnittbilder angelegt und sind bereit für das manuelle legen "per Hand" oder das automatische legen mit dem Autonester. Am Ende können noch Legeanweisungen erzeugt und ausgegeben werden.

 

Der Andrang am Grafis-Stand war sehr groß. Teilweise so groß, dass einige Gruppen auf dem Gang standen, um die 3D-Vorführung zu verfolgen.

Die 3D Visualisierung war also der große Publikumsmagnet. Doch auch abseits davon konnten Neuerungen für die 2D-Schnittkonstruktion entdeckt werden. Natürlich gab es auch einen Ausblick auf einige Neuerungen für Grafis, die mit der Version 12 das Programm ergänzen.

Das Interesse für das Zusatzprogramm ProfileFitPattern war ebenfalls sehr groß. Damit bietet sich seit einiger Zeit die Möglichkeit, Kundenmaße von zwei Digitalfotos zu gewinnen und direkt in Grafis zu nutzen. Zukünftig könnte es sogar möglich sein, die Haltungsabweichungen mit dieser Methode direkt in speziellen Konstruktionen zu berücksichtigen.

Insgesamt war also viel Innovation zu sehen und Euphorie zu spüren. Den Aufbruch in die 3D-Visualisierung begrüßen wir sehr und finden das Plugin für V-Stitcher mehr als gelungen. Die Mischung aus der kontrollierten und systematischen Schnittkonstruktion, wie wir Sie in Grafis gewohnt sind, ergänzt sich gut mit der neuen Methode der virtuellen Passform-Kontrolle!